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Düssel Ducks 2CV Club Düsseldorf

2CV-Treffen Xanten Pfingsten 2002

Anhänger-Contest

Auf dem Ententreffen zum 30. Geburtstag des Citroen-Club Rhein-Ruhr CCRR e.V. waren die letzten Teilnehmer des Dotter-Debakel kaum im Ziel, da mussten einige von ihnen schon zur nächsten Veranstaltung. Der Wettbewerb um den schöensten 2CV-Anhänger wurde zu einem weiteren, zwerchfellerschütternden Höhepunkt des Pfingst-Treffens in Xanten.

Eine Jury von Entenfahrern und überaus fähigen 2CV-Fahrerinnen und Fachjournalisten hatten eine wunderbare Sammlung kuriosester Anhänger zu begutachten und zu bewerten.

Bei den Serienmodellen war vom schlichten original Heinemann Gepäckanhänger bis zum winzigen, aber komplett eingerichteten Wohnwagen "Dübener Ei" alles vertreten, was ein 2-CV ziehen darf.

Die Eigenbauten zeichneten sich durch deutlich mehr Originalität und technische Phantasie als die Serienmodelle aus, liessen aber teilweise einen gewissen Praxis-Bezug vermissen. Ein Anhänger im Enten-Stil mit noch eingebautem Cockpit, Lenkrad, Batterie und Hupe ist ja ganz nett, aber was bietet er fürs Leben? Coolness-Faktor 30. Mindestens.

Der Erbauer wies wortreich auf den hohen Sicherheitsstandard seiner Konstruktion hin. Sollte der Hänger wieder erwarten doch bei voller Fahrt verloren gehen, könnte der Passagier problemlos die Warnblinker einschalten. - "Passagier? Im Anhänger? Aber das ist doch verboten...!?" - "Ja, aber wenn das mal passiert..." Soso.

Einen weiteren genialen Trick bemerkt man erst beim genaueren Hinsehen: Der Hänger hat auch Vorderräder, stilecht in Entenkotflügeln verbaut. Die schweben knapp über dem Boden und sind (leider?) nicht mehr mit einer Lenkmechanik verbunden. Kuppelt man den Hänger ab, stehen die Räder auf dem Boden und er lässt sich sehr einfach schieben. - "Und die Sicherheit! Selbst wenn er verloren geht, bleibt er in der Spur!". - Ach so. Also ist das weder ein Last- noch ein Wohnanhänger, sonder eher ein etwas umständlich ausgeführter Reserveradhalter.

Einen Sonderpreis bekam die obskurste Konstruktion, die jemals als Hänger an einer Ente hing. Ein begabter Bastler, der von diesem Wettbewerb hörte, ging erst in sich, dann in seine Werkstatt, und zauberte innerhalb von 5 Stunden ein Bett auf einen Bootsanhänger. Einfach so. Ohne Dach, ohne Seitenwände, ohne alles. Ein schlichtes, metallenes Bettgestell, auf die Stange und die Bootshalterungen des ebenso schlichten Anhängers geschweisst. Der Kotflügel wurde noch mit einer batteriebetriebenen Nachttischlampe verziert, auf das Bett kam eine Matratze und komplettes Bettzeug, und schon trat dieses Genie von Konstrukteur zum Hängerwettbewerb an.

Auch er lobte die Sicherheit seiner Konstruktion. "Du weisst sicher, ob die Sonne scheint, Du weisst sicher, ob es regnet, und Du merkst ganz sicher, wenn jemand das Gespann klaut. Spätestens, wenn Du in der ersten Kurve vom Bett fällst." Beim Probeliegen zum Testen des "Kuschelfaktors" war er sehr einsatzbereit. Den Einwand der mitprobeliegenden Jury-Frau, dass das Bett doch für zwei Personen deutlich zu schmal sei, wollte das zahlreiche Publikum nicht gelten lassen: "Seid nett aufeinander!"

Bei der Jury fanden die Konstruktionen, in die die meisten Original-Ententeile verbaut wurden, natürlich den meisten Beifall. Bis auf eine Ausnahme. Ein Modell, das fast ausschliesslich aus Ententeilen bestand, war dermassen schrill konstruiert, dass es der Jury einen Sonderpreis für die gelungenste Improvisation wert war. Der Besitzer, ein gewisser "Hägar", hatte eigentlich nur einen Anhänger zum Schlafen bauen wollen. Zwei mittig verbundene Hälften zweier 2CV-Aufbauten lassen beim ersten Hinsehen alles vermuten, nur das nicht. Immerhin hat Hägar mit diesem Wahnsinnsgespann schon etwa 130.000 km zurückgelegt. Dabei muss er andere Verkehrsteilnehmer gehörig verwirrt haben. Fast alle äusseren Karosserieteile sind schon ausgetauscht. Das Gespann soll angeblich früher einfarbig gewesen sein.

Sieger in der Kategorie "Wohnanhänger" wurden Brigitte und Manfred von den Düssel-Ducks, die bei ihrer Hochzeit schon einschlägig aufgefallen waren. Ihr "Dübener Ei" von 1977 im absoluten Original-Zustand lässt allerdings jedes Camper-Herz höher schlagen.