[Link: Startseite]

Düssel Ducks 2CV Club Düsseldorf

Ententreffen Xanten Pfingsten 2002

Live-Musik am Samstag

5 Tage vor Pfingsten brach sich der Drummer der schon engagierten Band den Fuss. Eine Vertretung war so schnell nicht aufzutreiben, daher war die Absage nicht zu vermeiden. Dietmar Wolf legte einige Sonderschichten am Telefon ein, um eine andere Band aufzutreiben. Das gestaltete sich überraschend schwer. Gute Bands haben zu Pfingsten schon einen Gig oder sind in Urlaub.

Buchstäblich am lezten Tag vor Pfingsten meldete sich eine fünfköpfige Truppe aus Düsseldorf, die immerhin schon 3 Monate zusammen spielten und schon 15 Proben unfallfrei absolviert hatten. Ob Diddi nicht wüsste, wo sie mal spielen dürften...? Diddi wusste da was...

In der aussergewöhnlichen Besetzung mit 2 Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang traten sie nachmittags in Xanten auf der grossen Bühne an und schafften den Aufbau souverän und ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Der Sänger machte sich inzwischen warm. Am Bierstand. Was diesem eine spürbare Umsatzsteigerung brachte.

Der Soundcheck ergab, dass die Akustik auf der Wiese so gut war, dass selbst das weiter entfernte Lagerfeuer noch locker beschallt werden konnte. Ja, auch vom Sänger, der sich für diesen Test kurzfristig vom Bierstand lösen konnte.

Nach kurzer Absprache des Programms, die bei drei Bier am Bierstand stattfand, erkletterten die Jungs unter dem Jubel der beiden Frauen vom Fanclub die Bühne.

Und da geschah das Unerwartete: Vom ersten Takt an ertönte sauberer, ordentlicher Rock mit gutem Groove. Timing, Tempo, Lautstärke, alles stimmte. Die Leutchen lieferten richtig ordentliche Arbeit ab. Eigenkompositionen wechselten mit witzigen Interpretationen bekannter Titel.

Die bisher nur mässig interessierten Entenfans am Lagerfeuer konzentrierten ihre Aufmerksamkeit allmählich doch auf die Bühne. Nach dem dritten faulen Witz des Sängers über seine Vorliebe für R4 drehten sie sich doch lieber wieder zum Feuer um.

Dem Sänger gelangen immer wieder sehenswerte Einlagen. Eine Nummer brachte er mit einem vollen Bierglas in der Hand, heftigst zappelnd und rumfuchtelnd, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. Den Titel weiss ich nicht mehr. Ich hatte nur das Bierglas im Blick.

Dieser Sänger war sowieso das zentrale Stück der Bühnenshow. Nunja, eher das einzige. Angela wettete, er fiele im Laufe des Abends von der Bühne. Dass sie ihm in der Pause am Bierstand noch zusätzliche Stärkung spendierte, half nicht. Sie verlor die Wette.

Angesichts der haarsträubenden Experimente, die der Kerl mit Mikro-Ständer und- Kabel anstellte, war ich mir sicher, dass irgendwann ein unauflösbarer Knoten aus Kabeln, Sänger und Micro auf der Bühne liegen würde. Ich war mir auch sicher, dass dieser Knoten unbeirrt weitersänge. Zu meiner grossen Verblüffung blieb dieser Mensch bis zum bitteren Ende auf den Beinen.

Relativ spät beendete die Polizei die Darbeitung aufgrund etlicher Beschwerden aus den Nachbardörfern.

Bitte...? Was die für Musik machten...? Das weiss ich nicht mehr. Ich erinnere mich nur noch an den Sänger. Laut Ankündigung sollte es Punk sein. Das kann nicht sein. Eine Punk-Band hat keinen Sänger im Jackett.

Aufgrund ihres Alters hat die Band auch keinen Namen. Ein guter Vorschlag kam aus dem Publikum: "Kalle Schwankowski und Band".