Düssel-Ducks Pressespiegel
Westdeutsche Zeitung
15. Mai 1998
"Leichtigkeit des Seins auf vier Rädern"
Düssel Ducks heißen die Düsseldorfer Enten-Liebhaber. In der nächsten Woche fahren sie zu einem internationalen Treffen nach Paris.
Von Elke Weiler
Dietmar Wolf steht mitten auf der grünen Oberkasseler Wiese, schaut verträmt über den Rhein. "Hier müßte man mal ein Welt-Ententreffen machen." Die Idee findet Zustimmung unter den Düssel Ducks. "Und dann mit 1000 Enten über die Kö!" Ein ziemlich aktiver Haufen, diese Düsseldorfer 2CV-Fahrer.
Letzten Sommer zum Beispiel haben sie sich mit anderen Enten-Enthusiasten in Eendendam am Rhein getroffen. An die 3500 der runden Vehikel hatten sich zu einem Welt-Treffen zusammengefunden. "Sogar ein Japaner mit einer Elektro-Ente war dabei", erzählt Dietmar.
Mindestens einmal monatlich treffen sich die Düssel Ducks in ihrer Hammer Stammkneipe, um Tips und Erfahrungen auszutauschen. Daß da wirklich nur Wasser getrunken und Grünfutter verzehrt wird, kann man nicht so recht glauben. einer aus dem Entenclub soll "der Überlieferung nach in einer Diane gezeugt worden sein":
Ein lebendiges Völkchen hat sich hier entwickelt. Anke Meisen hat 1991 die Düssel Ducks ins Leben gerufen. "Meine Ente war ein Geschenk", erzählt sie. Sie fährt den Wagen schon seit neun Jahren. Zum harten Kern der Düssel Ducks gehören inzwischen sechzehn Autos im Alter von acht bis zwanzig Jahren, die von bis zu zwanzig Fahrerinnen und Fahrern zwischen 30 und 45 Jahren gelenkt werden.
Die Düssel Ducks vermehren sich per Handzettel, der zwischen die Entenscheiben geschoben wird. Da wird hingewiesen auf das alljährliche "Düssel Ducks Dotter Debakel" im Frühjahr, eine Spritztour im Entenkonvoi über die Düsseldorfer Lande.
Beim nächsten Treffen wird das große Jubiläum des kleinen Autos gefeiert. Unter dem Motto "Düssel Ducks to Paris" plant der Club die Teilnahme an dem internationalen Ententreffen vom 21. bis 24. Mai auf den Champs-Elysèes. Von Düsseldorf aus werden die Enten im Gänsemarsch hintereinander her düsen. Denn wenn eine "schlappmacht", stehen die anderen hilfreich zur Seite. Das gilt nicht nur für die Düssel Ducks: Alle Entenfahrer sind einander hilfreich zugetan. Man ist freundlich und grüßt sich mit dem V-zeichen von Zeige- und Mittelfinger.
Denn eine Ente ist kein Auto, sondern eine Weltanschauung. Wer einmal damit gefahren ist, weiß, wie beruhigend das leichte Schaukeln beim "Fliegen" ist. Bei der Beschreibung des Reisegefühls wird Entenfahrerin Ruth Windmüller philosophisch: "Die Leichtigkeit des Seins!"